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Als ich mich traf – Inner-Kind-Meditation

Heute möchte ich mich trauen, dir eine meiner intimsten und tiefgreifendsten Erfahrungen zu offenbaren. Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, denn selbst jetzt, während ich schreibe, spüre ich die Wellen von Emotionen, die in mir aufsteigen. Ich bin mir bewusst, dass hier noch viel Heilung stattfinden muss. Doch ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich diese Geschichte teile – die Geschichte einer inneren Kind-Meditation, die mein Leben für immer verändert hat.

Es war im März 2023, während des Flow Summits. Ich hatte mich entschieden, an einer geführten Meditation teilzunehmen, die uns sanft und achtsam zu unserem inneren Kind bringen sollte. Zuerst war es ruhig, fast friedlich, dann begann die Meditation, in tiefere Schichten meines Bewusstseins einzutauchen. Wie tief sie wirklich gehen würde, darauf war ich nicht vorbereitet.

Nach einigen Minuten fand ich mich in einer dunklen Leere wieder, als würde ich ich in einer dichten, schwarzen Wolke stehen. Und dann war sie plötzlich da – das kleine Mädchen. Ein achtjähriges Mädchen mit wilden, dunklen Locken, die wirr um ihr Gesicht tanzten, einem verschämten Lächeln, und die großen rehbraunen Augen die traurig hinter der tigerentengestreiften Brille hervorstrahlten. Ihr Anblick traf mich wie ein Schlag ins Herz.

Die Begegnung mit meinem jüngeren Ich

Ich stand ihr gegenüber – ich stand mir selbst gegenüber. Das kleine Mädchen schaute mich mit einer Mischung aus Neugier und Schmerz an, während sie von der Dunkelheit umhüllt war. Die Zeit schien stillzustehen. In diesem Moment fühlte ich eine so unermessliche Hilflosigkeit, so intensiv, dass sie mich überwältigte. Es war, als würde ein Kartenhaus, das ich so lange mühsam aufgebaut hatte, über mir zusammenstürzen.

Das Mädchen, das ich einmal war. Die, die in einem Umfeld voller Missbrauch, Gewalt und psychischem Terror aufwuchs. Und da stand ich, als erwachsene Frau: alleinerziehend, gebrochen und in der Welt des Traumas gefangen, die ich mir selbst als Fessel der Überlebensstrategie auferlegt hatte. Plötzlich erkannte ich, dass ich nie wirklich aufgehört hatte, dieses kleine Mädchen zu sein. Ich lebte immer noch die Muster, die in jener Zeit geprägt wurden.

Schmerz und Erkenntnis

Der Schmerz in diesem Moment war unbeschreiblich. Es fühlte sich an, als würde ich mein Herz herausreißen und zusehen müssen, wie es in meiner Hand zerbröckelte. Noch heute weine ich, wenn ich an diesen Augenblick denke – an die unendliche Traurigkeit in den Augen dieses Mädchens, an die Unschuld, die so früh zerstört wurde.

Es brach mir das Herz, dass ich all das, was dieses Mädchen durchgemacht hatte, in mein Erwachsenenleben hineingetragen hatte. Ohne es zu merken, hatte ich sie – das kleine, verletzte Mädchen – immer wieder im Stich gelassen. In diesem Moment der Begegnung wurde mir klar, dass es an der Zeit war, sie in die Arme zu schließen. Ihr – mir – zu sagen, dass es nicht ihre Schuld war, dass sie all das durchmachen musste.

Vergebung und Heilung

Zum ersten Mal in meinem Leben begann ich, mir selbst zu vergeben. Vergebung nicht nur für die Entscheidungen, die ich später als Erwachsene getroffen hatte, sondern auch für die Schuldgefühle, die ich mir so lange selbst aufgebürdet hatte. Diese Meditation öffnete mir die Augen: Ich war nicht die Erwachsene, die das kleine Mädchen verraten hatte – ich war die Erwachsene, die endlich bereit war, sie zu beschützen.

Die Erkenntnis, dass ich dieses innere Kind, das in mir lebte, nicht länger im Dunkeln lassen musste, brachte mir eine neue Art von Mut. Ein Mut, der mich dazu antrieb, zu heilen, mich selbst zu lieben und endlich Frieden mit meiner Vergangenheit zu schließen.

Weg zur Heilung

Diese Reise ist noch lange nicht zu Ende. Der Schmerz verschwindet nicht einfach, nur weil ich ihn nun sehe. Aber ich habe gelernt, dass ich die Wahl habe, ob ich ihn weiterhin ignorieren oder mich ihm stellen möchte. Schritt für Schritt lerne ich, mich selbst zu lieben – mit all meinen Narben, all meinen Fehlern und all meinen Ängsten. Heute bin ich Yogalehrerin und Schriftstellerin und halte die Werkzeuge zur Heilung in meiner eigenen Hand.

Vielleicht erkennst du dich in meiner Geschichte wieder. Vielleicht gibt es auch in deinem Leben ein inneres Kind, das darauf wartet, dass du es in den Arm nimmst und ihm sagst: „Du bist geliebt. Du bist sicher. Es ist vorbei.“

Ich möchte dir sagen: Du bist nicht allein. Wir sind viele, die durch die Dunkelheit gehen und nach dem Licht suchen. Und auch wenn der Weg zur Heilung holprig und schwer ist, so lohnt es sich doch, ihn zu gehen. Denn am Ende wartet das, wonach wir alle suchen: Frieden – mit uns selbst, mit unserer Vergangenheit und mit dem Leben.

Teile gerne deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren. Gemeinsam können wir ein Licht in die Dunkelheit bringen und einander auf dem Weg zur Heilung unterstützen.

Wenn dich mehr zu meiner Reise interessiert: Lies hier mehr.

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