Am 1. Oktober 2024 schrieb Mexiko Geschichte: Claudia Sheinbaum trat als erste Frau das Amt der Präsidentin des Landes an. Mit ihrer Wahl hat sich ein längst überfälliger Wandel vollzogen – und bereits in ihrem ersten Monat im Amt hat sie bewiesen, dass sie entschlossen ist, das Land mit neuen Ideen und einem frischen Blick in die Zukunft zu führen. Doch wer ist diese außergewöhnliche Frau, die Mexiko jetzt leitet?
Wer ist Claudia Sheinbaum?
Claudia Sheinbaum Pardo, geboren am 24. Juni 1962 in Mexiko-Stadt, wuchs in einer Familie auf, die für ihre Werte einstand und ihr die Bedeutung von Bildung und sozialem Engagement vermittelte. Ihre jüdischen Wurzeln haben ihre Sicht auf die Welt geprägt: Ihre Großeltern väterlicherseits flohen in den 1920er-Jahren vor Verfolgung aus Litauen nach Mexiko, während ihre mütterlichen Vorfahren in den 1940er-Jahren als sefardische Juden aus Bulgarien dem Nazi-Regime entkamen. Diese Geschichten von Flucht und Neuanfang haben sie geprägt – und vielleicht genau deshalb treibt sie heute ein unermüdlicher Einsatz für Gerechtigkeit an.
Schon früh entwickelte Sheinbaum eine Faszination für die Naturwissenschaften. Sie studierte Physik an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) und promovierte in Energieingenieurwesen. Als anerkannte Wissenschaftlerin verfasste sie über 100 Fachartikel und zwei Bücher über Energie und nachhaltige Entwicklung. Doch es blieb nicht bei der Forschung – sie wollte nicht nur analysieren, sondern handeln. Ihr Weg führte sie von der Wissenschaft direkt in die Politik.
Ihr Weg in die Politik
Sheinbaum trat zunächst der Partei der Demokratischen Revolution (PRD) bei, bevor sie sich der Partei Movimiento Regeneración Nacional (MORENA) anschloss. Ihre politische Karriere begann als Bürgermeisterin des Bezirks Tlalpan in Mexiko-Stadt. Doch es war ihre Zeit als Regierungschefin der Hauptstadt, die sie landesweit bekannt machte. Dort setzte sie sich unermüdlich für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und die Sicherheit der Bürger ein – Themen, die auch in ihrer Präsidentschaft eine zentrale Rolle spielen.
Im Juni 2024 gelang ihr der historische Sieg bei den Präsidentschaftswahlen mit knapp 60 % der Stimmen. Als erste Frau und zugleich erste Person jüdischen Glaubens im höchsten Amt Mexikos hat sie nicht nur Geschichte geschrieben, sondern auch die Hoffnungen vieler Menschen geweckt, die lange auf Veränderung gewartet haben.
1. Energiereform
Kaum im Amt, wagte Sheinbaum eine der umfassendsten Reformen der Energiepolitik in Mexiko. Sie veröffentlichte eine Verfassungsänderung, die den staatlichen Unternehmen Comisión Federal de Electricidad (CFE) und Pemex wieder mehr Kontrolle über die Energieversorgung des Landes gibt. Die Reform sieht vor, dass die CFE mindestens 54 % der Stromerzeugung übernimmt – eine klare Botschaft, dass die Regierung die Kontrolle über lebenswichtige Ressourcen zurückgewinnen will.
Dieser Schritt zeigt nicht nur ihren Willen zur energetischen Unabhängigkeit, sondern auch ihren Mut, sich gegen mächtige wirtschaftliche Interessen zu stellen. Sie weiß, dass es nicht leicht wird – doch sie ist bereit, den Kampf aufzunehmen.
2. Soziale Gerechtigkeit
Ein Herzensanliegen Sheinbaums ist die soziale Gerechtigkeit. Direkt nach ihrem Amtsantritt startete sie das Programm “Pensión Mujeres Bienestar”, das ab 2025 Frauen zwischen 60 und 64 Jahren finanzielle Unterstützung bietet. Dieser Schritt ist mehr als nur eine wirtschaftliche Maßnahme. Er ist ein symbolischer Akt der Wertschätzung gegenüber den Frauen, die so oft übersehen werden.
Darüber hinaus erweiterte sie das Stipendienprogramm für Familien mit Kindern im öffentlichen Schulsystem. Mit dem neuen “Beca Universal Rita Cetina Gutiérrez”-Stipendium will sie sicherstellen, dass alle Kinder eine faire Chance auf Bildung bekommen. Unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Familien. Diese Maßnahmen geben den Menschen Hoffnung – auf eine Zukunft, die sich nicht mehr gegen sie richtet, sondern für sie.
3. Sicherheitsstrategie
Mexiko hat zu lange unter der Last von Gewalt und Kriminalität gelitten. Sheinbaum weiß, dass Sicherheit die Basis für ein gutes Leben ist. Ihre neue Sicherheitsstrategie zielt darauf ab, die gefährlichsten Kriminellen in den sechs gewalttätigsten Bundesstaaten des Landes zu bekämpfen. Dafür hat sie Omar García Harfuch, einen erfahrenen Sicherheitsexperten, an Bord geholt. Die Mission ist klar: Die Menschen sollen sich wieder sicher fühlen – in ihren Städten, auf den Straßen und in ihren eigenen vier Wänden.
4. Klimapolitik
Mit ihrer wissenschaftlichen Expertise setzt Sheinbaum ein klares Zeichen für den Klimaschutz. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion bis 2030 auf 45 % zu steigern. Dies ist mehr als nur ein Versprechen – es ist ein entschlossener Schritt in eine nachhaltige Zukunft, in der Mexiko eine führende Rolle in Lateinamerika übernehmen könnte.
Durch den Ausbau erneuerbarer Energien will sie nicht nur den CO₂-Ausstoß reduzieren, sondern auch grüne Arbeitsplätze schaffen und Mexikos Wirtschaft langfristig stabilisieren.
Aufbruch in eine neue Ära
Claudia Sheinbaum hat in nur einem Monat klare Signale gesetzt: Sie ist entschlossen, das Land zu verändern. Ihre Vision ist eine gerechtere, sicherere und nachhaltigere Zukunft für Mexiko. Und sie zeigt, dass Frauen an der Spitze nicht nur mit Weitsicht, sondern auch mit Herz führen können.
Diese ersten Schritte sind nur der Anfang. Die kommenden Monate werden zeigen, wie tiefgreifend sich Mexiko unter ihrer Führung wandeln wird. Doch schon jetzt steht fest: Sheinbaum ist nicht hier, um sich zurückzulehnen – sie ist hier, um zu kämpfen und die Geschichte zu verändern.
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