Wir sollen uns ständig entscheiden: Familie oder Karriere, Intuition oder Struktur, natürlich oder modern? Aber warum eigentlich? Die Realität sieht anders aus: Wir machen oft alles gleichzeitig – und das sehr gut. Doch gerade unsere Fähigkeit, mehrere Dinge zu jonglieren, wird oft verteufelt. Die Frage, die ich mir stelle: Warum?
Multitasking ist nicht unser Feind.
Es ist unsere Superkraft. Es ist die Kunst, inmitten von Chaos Momente des Flows zu finden, in denen wir uns lebendig, verbunden und kraftvoll fühlen. Ich erlebe das selbst täglich: Mit meinem Baby im Tragetuch, während ich Tarotkarten lese, zur Musik tanze und meine Gedanken in mein Handy tippe, um später damit Geld verdienen zu können. Dabei fühle ich mich nicht gestresst oder überfordert. Ich fühle mich im Flow. Ich fühle mich lebendig. Warum wird uns eingeredet, dass das unmöglich sei?
Mythos vom „schlechten“ Multitasking
Die Gesellschaft erzählt uns, dass Multitasking nicht funktioniert. „Du kannst nicht zwei Dinge gleichzeitig gut machen“, heißt es oft. Doch was wirklich dahintersteckt, ist die Angst vor unserer Kraft. Wenn wir Frauen unsere Fähigkeiten voll ausschöpfen, wenn wir gleichzeitig kreativ, produktiv und fürsorglich sein können, brechen wir mit alten Mustern.
Multitasking, wie wir es leben, unterscheidet sich grundlegend von dem, was die Männerdomäne darunter versteht. Für uns bedeutet es nicht, zerstreut zwischen Aufgaben hin- und herzuspringen. Es bedeutet, verschiedene Dinge miteinander zu verweben – wie einen Tanz. Wir hören auf unsere Intuition, wir reagieren auf die Bedürfnisse unserer Kinder, wir nutzen unsere kreative Energie, um etwas zu erschaffen. Das ist keine Zerstreuung, sondern gelebte Synergie.
Die stille Entmachtung der Mutter
Und genau hier setzt die stille Entmachtung an: Alles, was uns Müttern das Leben erleichtern könnte, wird kritisch beäugt. Wir sollen „perfekte Mütter“ sein, aber bitte ohne dabei wirklich auf unsere Intuition zu hören oder uns Werkzeuge zunutze zu machen. Wenn wir stillen, werden wir sexualisiert, wenn wir zur Flasche greifen, sind wir „schlechte Mütter“. Wenn wir arbeiten, während unser Baby in der Trage schläft, wird uns gesagt, wir seien „nicht fokussiert genug“. Doch in Wirklichkeit zeigt sich genau hier unsere wahre Stärke: Wir schaffen Räume, in denen alles gleichzeitig möglich ist.
Verwilderung des Natürlichen
Gleichzeitig wird das, was uns als Frauen und Müttern natürlich in den Genen liegt, verwildert oder exotisiert. Stillen wird zur „wilden“ Praxis degradiert, während Flaschennahrung als die zivilisierte, moderne Lösung gilt. Es gibt hier eine subtile, aber tiefe Form der Entwertung: Uns wird eingeredet, dass das, was wir instinktiv richtig machen, nicht gut genug sei. Gleichzeitig sexualisiert man unsere Körper, stellt uns als „Hängebrüste“ dar, wenn wir uns entscheiden, unser Baby auf natürliche Weise zu nähren.
Hier spielen uralte koloniale und rassistische Narrative hinein: Afrikanische Frauen wurden und werden als „primitiv“ dargestellt, während die weiße Frau dem Ideal der kontrollierten, zivilisierten Mutterschaft entsprechen soll. Diese Bilder dienen dazu, Frauen kleinzuhalten, ihnen zu sagen, dass ihre Körper und ihre Entscheidungen falsch seien. Doch wir durchbrechen diese Narrative, wenn wir unsere eigenen Wege gehen und auf unsere innere Stimme hören.
Weibliche Multitasking: Unsere Art zu arbeiten
Während die Männerwelt lineares, rationales Arbeiten favorisiert, haben wir Frauen längst eine zyklische, intuitive Form des Arbeitens entwickelt. Wenn wir im Flow sind, machen wir mehrere Dinge gleichzeitig, aber es fühlt sich nicht wie Multitasking an. Es fühlt sich wie ein Tanz an. Und genau hier liegt unsere Macht.
Wir arbeiten nicht gegen die Natur, sondern mit ihr. Wir nutzen unsere Energie, unsere Kreativität und unsere Intuition, um Dinge zu bewegen, die größer sind als wir selbst. Dabei sind wir nicht ineffizient oder zerstreut, sondern tief in unserem Element.
Die Revolution beginnt bei uns
Ich möchte euch ermutigen: Nutzt eure Fähigkeiten, hört auf eure Intuition, schafft euch Räume, in denen ihr eure Superkräfte voll entfalten könnt. Lasst euch nicht einreden, dass ihr „zu viel“ seid oder „nicht genug“. Ihr seid kraftvoll, kreativ und mehrdimensional. Ihr seid Mütter, Tänzerinnen, Unternehmerinnen und Träumerinnen – alles zur gleichen Zeit.
Unsere Fähigkeit zum Multitasking, unser intuitives Arbeiten und unsere Verbundenheit mit unserer Weiblichkeit sind keine Schwächen. Sie sind unsere Stärke. Wir brechen die alten Muster und schreiben unsere Geschichte neu.
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