Die Frage nach dem Sinn des Lebens wird oft als eine persönliche, individuelle Empfindung betrachtet. Doch was wäre, wenn das Verständnis dieser Frage für uns alle entscheidend wäre? Wenn es die Grundlage für alle Entscheidungen bilden könnte, die wir als Homo Sapiens – als „der Verständige“ – treffen, um die Umwelt gemeinschaftlich und mit einem Sinn für Altruismus zu gestalten?
Bildungspolitik und der Rückgang kognitiver Fähigkeiten
In den letzten Jahren beobachten Forscher einen kontinuierlichen Rückgang der Hirnmasse sowie eine Verminderung des IQs und EQs beim Homo Sapiens. Auch die kognitiven Fähigkeiten scheinen abzunehmen. Offizielle Stellen, wie der Spiegel (unter Einfluss des umstrittenen Bertelsmann-Konzerns), schreiben dieses Phänomen einer stark berufsorientierten, einseitigen Bildungspolitik zu. Doch unsere kognitiven Fähigkeiten sind essenziell für die Evolution des Homo Sapiens. Hier stellt sich die Frage: Wollen wir uns als Homo Sapiens verstehen – als Wesen, die zu Erkenntnis und Wachstum fähig sind? Oder als spezialisierte Fachkräfte im Kapitalismus, deren einziger Wert in ihrer Arbeitskraft liegt (vgl. Marx)?
Die Bedeutung des Begriffs „Sinn“
Was bedeutet eigentlich „Sinn“? Die Etymologie kann uns hier helfen, bestehendes Wissen zu nutzen. Der Begriff „Sinn“ stammt ursprünglich vom Wort für „wahrnehmen“ – wie das Fühlen mit unseren Körpersinnen. Im Kontext des Lebenssinns hatte „Sinn“ früher die Bedeutung von „Überlebenssinn“. Durch die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten konnte die Menschheit viele Gefahren meistern. Doch heute, in unserer modernen Welt, scheint der Wirklichkeitssinn – das „Wirklich-Sein“ – den Überlebenssinn abgelöst zu haben.
Der Wirklichkeitssinn des Homo Sapiens
Der Wirklichkeitssinn beschreibt die Fähigkeit, die Realität, Tatsachen und das Leben selbst bewusst wahrzunehmen. Er umfasst das Verständnis über unser Dasein als eine auf dem Planeten Erde beheimatete Primaten-Unterart: den Homo Sapiens. Wenn ein Mensch sich als „vernünftig“ bezeichnen möchte – also in der Lage, Zusammenhänge zu erkennen, zu beurteilen und sinnvoll zu handeln – und als „überlegen“ im Sinne von klug und leistungsfähig, dann reicht es nicht, nur Wissen anzusammeln. Wahre Vernunft und Überlegenheit zeigen sich in der Fähigkeit zur Empathie und zur aktiven Problemlösung.
Stell dir vor, du stehst vor einer Herausforderung, die du nicht alleine lösen kannst. Die Fähigkeit, dich in andere hineinzuversetzen, ihre Perspektiven wahrzunehmen und gemeinsam Lösungen zu finden, macht dich als Homo Sapiens zu einem sozialen und fortschrittlichen Wesen. Nur durch Empathie, durch das Wahrnehmen von Phänomenen und die aktive Problemlösung erreichen wir eine Form von Überlegenheit, die auf Weisheit und Menschlichkeit basiert.
Abschließende Gedanken: Der Sinn des Lebens als gemeinsame Verantwortung
Vielleicht liegt der Sinn des Lebens darin, uns als Teil eines größeren Ganzen zu verstehen und unsere einzigartigen Fähigkeiten nicht nur für unseren eigenen Vorteil einzusetzen, sondern um die Welt um uns herum aktiv mitzugestalten. In einer Zeit, in der Wissen und kognitive Fähigkeiten als Werkzeuge zur Selbstdarstellung und für wirtschaftliche Zwecke verwendet werden, könnte der eigentliche Sinn des Lebens eine kollektive Aufgabe sein: Die Welt, in der wir leben, verantwortungsbewusst und mitfühlend zu gestalten.
Machen wir uns bewusst, dass wahre Intelligenz und Überlegenheit nicht darin bestehen, die besten Fachkräfte im Kapitalismus zu sein. Sie liegt darin, als Gemeinschaft empathisch zu handeln und für das Wohl aller Lebewesen einzutreten. Vielleicht ist genau das unser Wirklichkeitssinn, unser gemeinsamer Sinn des Lebens.
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