Frauen hören immer wieder Sätze wie: „Gehe nicht allein im Dunkeln raus“ oder „Ziehe dich vorsichtiger an“. Doch warum liegen die Einschränkungen und Verantwortung immer bei uns Frauen? Wir sollen uns anpassen, während Männer oft keine Konsequenzen für ihr Verhalten tragen müssen. Es ist höchste Zeit, dass wir die Frage umdrehen: Warum wird nicht von Männern erwartet, sich zu ändern?
Übergriffe auf Frauen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Laut einer europaweiten Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) aus dem Jahr 2023 hat jede dritte Frau (33%) ab dem Alter von 15 Jahren körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. In Deutschland gaben sogar 42% der Frauen an, im Laufe ihres Lebens sexuelle Belästigung erlebt zu haben. Diese erschreckenden Zahlen zeigen klar, dass die Verantwortung nicht bei den Frauen liegen kann. Das Problem liegt nicht in unserem Verhalten, sondern in der mangelnden Verantwortung der Männer.
Archetypen und gesellschaftliche Rollen: Die „Heilige“ vs. der „Held“
Unsere Gesellschaft nutzt Archetypen, um Menschen in Rollen zu drängen. Frauen sehen sich oft in der Rolle der „Heiligen“, die sich durch Tugendhaftigkeit und Anpassung schützen soll. Von klein auf lernen wir, dass sie brav, unsichtbar und vorsichtig sein müssen, um sich vor Übergriffen zu schützen. Dieser Archetyp fördert die Vorstellung, dass Frauen für ihre eigene Sicherheit verantwortlich sind.
Im Gegensatz dazu steht der Archetyp des „ungezähmten Helden“, der Männer oft als furchtlos, risikobereit und unkontrollierbar darstellt. Dieser Archetyp entschuldigt aggressives Verhalten als „natürlichen“ Teil der männlichen Natur. Männer dürfen Risiken eingehen und Grenzen austesten, ohne dass sie dieselbe gesellschaftliche Kontrolle erfahren wie Frauen.
Warum liegt die Verantwortung bei uns?
Die Gesellschaft vermittelt uns, dass wir es sind die sich schützen müssen, um Übergriffen zu entgehen. Wenn etwas passiert, fragen viele immer noch: „Was hattest du an?“ oder „Warum warst du allein unterwegs?“ Diese Fragen stellen die Schuld an die falsche Adresse. Die Verantwortung liegt nicht bei uns, sondern bei den Tätern. Statt Frauen zu sagen, was sie tun sollen, sollten wir die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass Männer sich selbst kontrollieren müssen.
„Wenn die Schuld bei den Opfern liegt, bleibt der Täter frei.“ – Simone de Beauvoir
Was wir wirklich brauchen: Verantwortung und Respekt
1. Erziehung und Aufklärung: Junge Männer müssen lernen, dass Respekt und Konsens unerlässlich sind. Studien zeigen, dass Bildungsprogramme, die junge Männer für Einvernehmlichkeit sensibilisieren, das Risiko von Übergriffen deutlich senken können. Wir brauchen eine Erziehung, die toxische Männlichkeit hinterfragt und Empathie fördert.
2. Strenge Konsequenzen für Übergriffe: Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden, anstatt Frauen für deren Verhalten verantwortlich zu machen. Die Gesellschaft sollte klare Konsequenzen für Grenzüberschreitungen setzen.
3. Starke Solidarität unter Frauen: Gemeinsam sind wir stärker. Wenn Frauen sich unterstützen, ihre Erfahrungen teilen und sich gegenseitig ermächtigen, entsteht eine kraftvolle Bewegung. Lasst uns zusammen laut werden und für unsere Rechte einstehen.
Was du tun kannst:
Teile diesen Artikel: Verbreite die Botschaft, um das Bewusstsein zu stärken.
Sprich offen darüber: Erzähle deine Geschichte und ermutige andere Frauen, dasselbe zu tun.
Fordere Veränderungen in deinem Umfeld: Setze dich für eine respektvolle Kultur am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Freundeskreis ein.
Unterstütze Petitionen: Unterschreibe Petitionen, die sich für strengere Gesetze gegen Übergriffe einsetzen.
Die Kraft der Solidarität
„Freiheit bedeutet, ohne Angst leben zu können.“ – Audre Lorde
Frauen verdienen die Freiheit, sich ohne Angst zu bewegen und zu leben. Lasst uns die Schuld umkehren und dort platzieren, wo sie hingehört: Bei denen, die Grenzen überschreiten. Je mehr wir uns zusammentun und unsere Stimmen erheben, desto lauter wird unser Ruf nach Gerechtigkeit.
Männer, übernehmt Verantwortung!
Wir fordern eine Welt, in der Frauen frei leben können – ohne Einschränkungen und ohne Opferbeschuldigung. Männer, die Veränderung beginnt bei euch. Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft.
👉 Teile diesen Artikel, sprich darüber und setze dich aktiv für Veränderungen ein. Gemeinsam können wir etwas bewegen!
Lies mehr auf remittere.de